236 Hörakustik-Auszubildende aus dem gesamten Bundesgebiet haben zum Ende ihrer dreijährigen Ausbildungszeit erfolgreich ihre Prüfungen abgelegt. Am 5. Februar 2022 fand ihre traditionelle Gesellenfreisprechung statt.

Der Gesellenbrief eröffnet den dringend benötigten neuen Fachkräften einen Beruf, der abwechslungsreiche Aufgaben, vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und eine exzellente Beschäftigungsperspektive bietet. Als hochqualifizierter Nachwuchs tragen die Hörakustiker-Gesellen und -Gesellinnen dazu bei, die Hörsystemversorgung auf hohem Niveau zu halten.

Pandemiebedingt musste die Gesellenfreisprechung, welche von Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), vorgenommen wurde, als Online-Veranstaltung durchgeführt werden. Daran nahmen über 1000 Zuschauer teil. Dabei unterstrich die biha-Präsidentin die Innovationskraft und den Fortschritt des Hörakustiker-Handwerks: „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“

Prof. Dr. Ulrich Hase, der selbst von einer Hörschädigung betroffen ist, gratulierte den jungen Fachkräften. Er stellte die Bedeutung heraus, die Hörakustiker für ihn und die Kunden haben: „Ihre Grundhaltung, Offenheit und Akzeptanz beeinflussen Ihr Klientel und deren Angehörige positiv und machen Mut.“ Prof. Dr. Hase ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft der Hörbehinderten – Selbsthilfe und Fachverbände e.V., Honorarprofessor der Fachhochschule Kiel mit Schwerpunkt Soziale Arbeit für und mit Menschen mit Behinderungen und war bis 2021 Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein.

Stephan Fuesers, Studiendirektor der Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS), lobte im Anschluss alle Beteiligten für die disziplinierte Einhaltung der Infektionsschutzregeln. Den Auszubildenden zollte er Respekt für die erfolgreiche Umsetzung des Lernens unter Pandemie-Bedingungen, wo Selbstorganisation und selbstständiges Lernen gefordert waren. Fuesers ermutigte die Absolventen, diese zusätzlich gewonnenen „Skills“ ins Berufsleben mitzunehmen.

Im Hörakustiker-Handwerk herrscht Vollbeschäftigung. Mit dem Gesellenbrief können die jungen Nachwuchskräfte unabhängig von der aktuellen Pandemielage direkt ins Berufsleben starten, denn Hörakustiker sind systemrelevant. Mit einem Meisterbrief können sie später auch selbstständig einen Betrieb eröffnen und ihrerseits ausbilden. In Lehre und Forschung sind sie ebenfalls gefragt. Das Studium der Hörakustik oder sogar eine Promotion stehen ihnen als weitere Wege offen.