Amplifon hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 einen moderaten Umsatzanstieg von 1,8 Prozent zu konstanten Wechselkursen erzielt. Nach einem verhaltenen ersten Halbjahr konnte das Unternehmen im dritten Quartal eine spürbare Verbesserung gegenüber dem Vorquartal verzeichnen – trotz einer weiterhin unterdurchschnittlichen Marktdynamik und einer hohen Vergleichsbasis.

Leichtes Umsatzplus – Margen unter Druck

Amplifon erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen 2025 einen Gesamtumsatz von 1,74 Milliarden Euro. Wechselkursbereinigt entspricht dies einem Zuwachs von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs ist vor allem auf die solide Entwicklung in den Kernmärkten Europas und Nordamerikas zurückzuführen.

Das bereinigte EBITDA lag mit 395 Millionen Euro rund 4 Prozent unter dem Vorjahreswert (411,7 Mio. €). Die EBITDA-Marge sank auf 22,7 Prozent (Vorjahr: 23,6 Prozent). Amplifon führt dies auf geringere Skaleneffekte, eine veränderte geografische Umsatzverteilung in der EMEA-Region sowie auf Investitionen in die Expansion des direkten Miracle-Ear-Netzwerks in den USA zurück, die kurzfristig auf die Rentabilität drücken.

Der bereinigte Nettogewinn lag bei rund 110 Millionen Euro nach 134 Millionen Euro im Vorjahr. Steigende Abschreibungen infolge hoher Investitionen und erhöhte Finanzierungskosten belasteten das Ergebnis.

Wachstum mit Augenmaß – und gezielte Netzwerkanpassung

Mit dem laufenden „Fit4Growth“-Programm will Amplifon die Effizienz und Profitabilität seines weltweiten Filialnetzes steigern. Dazu gehört die selektive Schließung von rund 100 Standorten, insbesondere in Regionen mit geringer Ertragskraft. Ziel des Programms ist es, bis 2027 eine Verbesserung der EBITDA-Marge um 150 bis 200 Basispunkte zu erreichen.

Der Umsatzrückgang infolge der Netzwerkanpassungen wird laut Amplifon bei rund 0,5 Prozentpunkten liegen. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Unternehmen daher mit einem organischen Wachstum von 2 bis 2,5 Prozent zu konstanten Wechselkursen sowie einer EBITDA-Marge von rund 23 Prozent.

Investitionen in Markenstärke und Technologie

Amplifon investierte in den ersten neun Monaten 2025 über 320 Millionen Euro in Filialmodernisierung, Akquisitionen, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen. Auch die Digitalisierung der Kundenerfahrung und die Weiterentwicklung audiologischer Dienstleistungen standen im Fokus.

Zum 30. September 2025 belief sich die Nettofinanzverschuldung auf 1,17 Milliarden Euro, was einem Leverage von 2,09x entspricht. Trotz dieser Erhöhung betont das Unternehmen seine solide Bilanzstruktur und langfristige Wachstumsstrategie.

Bedeutung für die Branche

Amplifon bleibt mit weltweit mehr als 9.700 Fachgeschäften einer der wichtigsten Akteure im globalen Hörakustikmarkt. Das Unternehmen setzt weiter auf ein hybrides Modell aus Filialbetrieb, digitaler Kundenbindung und audiologischer Premium-Versorgung. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Amplifon trotz eines herausfordernden Marktumfelds auf stabilem Wachstumskurs bleibt – mit Fokus auf Profitabilität, Qualität und gezielte Marktanpassung.