Die Apple Hearing Study stellt neue Daten von Tausenden Teilnehmern aus den USA zur Verfügung, um Menschen zu helfen, ihre Hörgesundheit besser zu verstehen.

Die Apple Hearing Study ist eine der Studien, die über die Research App verfügbar gemacht wird. Die Studien tragen dazu bei, die Art und Weise medizinischer Forschung zu demokratisieren, indem Kunden von Apple durch Nutzung ihnen vertrauter Technologien die Möglichkeit haben, an Forschungen teilzunehmen. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der University of Michigan School of Public Health durchgeführt und die Daten werden als Beitrag zur Initiative „Make Listening Safe“ der Weltgesundheitsorganisation zur Verfügung gestellt.

Die WHO schätzt, dass bis zum Jahr 2050 weltweit mehr als 700 Millionen Menschen an hochgradigem Hörverlust leiden werden. Der 3. März ist der Welttag des Hörens und ein weltweiter Aufruf, sich mit Hörverlust und den damit verbundenen Problemen auseinanderzusetzen. Ein vermindertes Hörvermögen kann die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Menschen in vielerlei Hinsicht beeinträchtigen, beispielsweise durch eingeschränkte Kommunikation, ein Gefühl der Isolation, der Einsamkeit und eines möglichen Verschließens.

„Unser Ziel ist es, die Bedeutung der Hörgesundheit bei Entscheidungsträgern und der Bevölkerung stärker in den Vordergrund zu stellen“, sagt Ren Minghui, stellvertretender Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation. „Wir ermutigen die Menschen, geeignete Maßnahmen zum Schutz ihres Gehörs zu ergreifen und sich bei Bedarf behandeln zu lassen.“

Apple Hearing Study: In Zahlen

Die Apple Hearing Study versetzte Nutzer in die Lage mit ihren langfristig über Apple Watch und iPhone gewonnenen Daten an der Studie teilzunehmen. Dadurch konnten sie zur Hörgesundheit an einer in diesem Umfang noch nicht existierenden Studie beitragen. Die neuen Erkenntnisse, die durch die Nutzung dieser Daten gewonnen wurden, zeigen, dass 25 Prozent der Teilnehmer einer durchschnittlichen täglichen Umweltlärmbelastung ausgesetzt sind, die über dem von der WHO empfohlenen Grenzwert liegt (beispielsweise durch Verkehr, Maschinen, öffentliche Verkehrsmittel usw.). Außerdem arbeiten nahezu 50 Prozent der Teilnehmer aktuell oder in der Vergangenheit an einem lauten Arbeitsplatz. Da die Lärmbelastung nachweislich Auswirkungen auf das Gehör hat, ist es wichtig, sich seiner Umgebung bewusst zu sein. Das Überprüfen des Lärmpegels mit der Geräusche App auf der Apple Watch kann eine effektive Möglichkeit sein, sich der Lärmbelastung bewusster zu werden.

Die durchschnittliche wöchentliche Geräuschbelastung beim Tragen von Kopfhörern liegt bei einem von 10 Teilnehmern über dem von der WHO empfohlenen Grenzwert. Auch wenn Ohrwürmer verlockend sein können, sollten Hörer darauf achten, Musik und andere Medien mit der niedrigsten angenehmen Lautstärke zu hören.

Bei etwa 10 Prozent der Teilnehmer der Apple Hearing Study wurde von Fachleuten ein Hörverlust diagnostiziert. Von diesen nutzen 75 Prozent keine Hilfsmittel wie ein Hörgerät oder ein Cochlea-Implantat, obwohl solche Geräte helfen können, die Auswirkungen eines Hörverlusts zu verringern.
Im Vergleich zu den WHO-Standards haben laut den Daten, die mit Hilfe der Hörtests der Studie gesammelt wurden, 20 Prozent der Teilnehmer einen Hörverlust und 10 Prozent haben einen Hörverlust, der mit der Lärmbelastung zusammenhängt.

Fast 50 Prozent der Teilnehmer haben ihr Hörvermögen seit mindestens 10 Jahren nicht mehr von einem Facharzt untersuchen lassen. 25 Prozent der Teilnehmer haben mehrmals pro Woche ein Klingeln in den Ohren, was ein Zeichen für einen Hörschaden sein könnte. Jeder sollte sein Gehör in regelmäßigen Abständen von einem Facharzt überprüfen lassen.

„Nach einem Jahr Apple Hearing Study haben wir wichtige Erkenntnisse über die alltägliche Lärmbelastung und die Auswirkungen dieser Belastung auf das Gehör unserer Teilnehmer gewonnen. Das nationale Ausmaß dieser Studie ist beispiellos. Mit dem Fortschreiten der Studie freuen wir uns, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu teilen und zusätzlich politische Kreise zu informieren, um der Gesundheit des Gehörs mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen“, sagt Rick Neitzel, Lehrbeauftragter für Umweltgesundheitswissenschaften an der University of Michigan School of Public Health. „Selbst während dieser Pandemie, wenn viele Menschen zu Hause bleiben, verzeichnen wir immer noch 25 Prozent unter den Teilnehmern, die einer hohen Belastung durch Umweltlärm ausgesetzt sind. Die Ergebnisse dieser Studie können unser Verständnis von potenziell schädlichen Lärmbelastungen verbessern und dabei helfen, Wege zu finden, wie Menschen ihr Gehör proaktiv schützen können.“