Cochlear hat sein Angebot für Connected Care durch eine weitere Lösung ergänzt. Neben Cochlear Remote Check und Cochlear Remote Assist steht mit Cochlear Nucleus SmartNav nun auch ein Tool für den Operationssaal zur Verfügung. Connected Care ist ein ganzheitliches Konzept für die Hörversorgung, bei dem Patientendaten und weitere Informationen über den gesamten Versorgungsweg hinweg miteinander verbunden werden – von OP und Klinik über Anpassung und Nachsorge bei Audiologe bzw. Hörakustiker bis hin zum Alltag der CI-Träger. 

Connected Care zielt darauf, die Hörergebnisse von CI-Trägern mittels neuer, digitaler Möglichkeiten während der gesamten Hörreise fortlaufend zu optimieren. Cochlear Remote Check und Cochlear Remote Assist ermöglichen Trägern von Nucleus Cochlea-Implantaten (CI) von jedem beliebigen Ort aus mit ihrem Audiologen bzw. perspektivisch auch mit ihrem spezialisierten Hörakustiker in Verbindung zu bleiben. Cochlear Nucleus SmartNav ergänzt diesen Pfad als intraoperatives Element. Während der Cochlea-Implantation erleichtert es dem Operateur die Navigation. An einem iPad, das mit dem Implantat gekoppelt ist, kann der Chirurg die Position der Elektroden kontrollieren, ebenso die Tiefe des Einführwinkels und die Einführgeschwindigkeit; auch Messungen der Impendanz und AutoNRT sind möglich.

Gute Erfahrungen: Daten aus OP, Anpassung und teleaudiologischer Betreuung fließen in ein System

Gute Erfahrungen mit der neuen Lösung gibt es bereits an der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Essen; bei der Versorgung von CI-Patienten arbeitet die Klinik eng mit dem Cochlear Implant Centrum Ruhr, Bagus Service und ReHabilitation (CIC Ruhr) zusammen. Vor der CI-Operation in der Klinik wird im CIC Ruhr für jeden Patienten ein Cochlear Konto angelegt, in das die SmartNav-Daten aus dem OP einfließen – ein Schritt, der zukünftig auch von spezialisierten Hörakustikern übernommen werden soll. – „Wir nutzen SmartNav routinemäßig für die Funktionskontrollen unmittelbar nach der Insertion, und wir verwenden es gerne“, so Theda Eichler, Audiologin in der HNO-Klinik. „Dank der drahtlosen Anbindung gibt es ein Kabel weniger im OP. Es ist ein schönes Handling.“

„Kommt der Patient nach der OP wieder zu uns, um die Erstanpassung seines Soundprozessors zu erhalten, können wir mittels Passwort sämtliche OP-Daten in unser System übernehmen“, ergänzt Lea Jung, Audiologin im CIC Ruhr. „In der Custom Sound Anpass-Software sehen wir sofort, wie seine Impedanzen sind und auch die NRTs (Hörnervenantworten). Alles wird schön übersichtlich dargestellt. Dass der Patient bereits ein Cochlear-Konto hat, erleichtert auch die Anpassung und die Reha. Die Nucleus Smart App lässt sich nun direkt koppeln, es ist alles schon vorbereitet. Und ebenso wie die Daten unserer Anpassung fließen auch alle Daten einer eventuellen späteren teleaudiologischen Betreuung mit Cochlear Remote Check und Cochlear Remote Assist in das System ein.“

Connected Care – Messdaten einfacher und weniger fehleranfällig verwalten sowie für wissenschaftliche Zwecke nutzen

Auch weitere Kliniken haben Lösungen von Connected Care bereits in ihre Abläufe integriert oder beginnen derzeit mit der Implementierung. – „Cochlear SmartNav macht es für uns einfacher und weniger fehleranfällig unsere Messdaten zu verwalten“, so Dr. Jochen Müller-Mazzotta, Leiter der Audiologie der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Marburg. „Die Zusammenführung der Daten wird immer wichtiger. Bei dieser Lösung werden Fehler in der Übermittlung ausgeschlossen. Alles wird in einem Guss zusammengeführt, was auch eine wesentliche Zeitersparnis erwarten lässt.“

Privatdozent Dr. Miguel Goncalves, Leiter des CI-Centrums an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Aachen berichtet: „In unserer Klinik starten wir jetzt mit der Nutzung von Connected Care. Nucleus SmartNav verspricht ein besseres intraoperatives Monitoring und damit eine noch präzisere Chirurgie. Man kann etwa die Geschwindigkeit der Insertion besser steuern und erhält in Echtzeit Informationen über die Einführwinkeltiefe. Alle Daten werden erfasst. Und wir planen, diese später auch für wissenschaftliche Zwecken zu nutzen. Zeitgleich mit SmartNav werden wir jetzt auch den Cochlear Remote Check einsetzen.“

Teleaudiologie – vorteilhaft für die Patienten und Erleichterung für Anpassung und Nachsorge

Der Ansatz, alle Schritte der CI-Versorgung in einem ganzheitlichen Datenpfad abzubilden, erhält von vielen Fachleuten bereits großen Zuspruch: „Generell sind wir für teleaudiologische Anwendungen sehr offen“, so noch einmal Theda Eichler. „Sie können vorteilhaft für die Patienten sein und unsere Arbeit erleichtern. Den Cochlear Remote Check zum Beispiel testen wir derzeit im Rahmen einer Studie. Die Rückmeldungen der Patienten, die den Check nutzen, sind positiv. Natürlich ist der Remote Check nicht für jeden in gleicher Weise geeignet. Doch in Zukunft wird die Nutzung solcher Angebote noch zunehmen. Auch Remote Assist, mit dessen Nutzung wir jetzt beginnen, verspricht Erleichterungen für die Patienten und für uns.“