Schon gehört? Die COVID-19-Fälle gehen zurück. Die Normalität kehrt allmählich zurück. Vielleicht hast Du die Nachricht aber auch nicht gehört. Weil Du COVID-19 hattest.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie unter der Leitung des RNA-Virus-Experten Lee Gehrke vom Massachusetts Institute of Technology und der HNO-Ärztin Konstantina Stankovic von der Stanford University hat einen Zusammenhang zwischen Coronavirus-Infektionen und Hörverlust, Ohrensausen und anderen Innenohrproblemen herausgefunden..

„Unsere Studie hat gezeigt, dass das SARS-CoV-2-Virus, das Innenohr direkt angreifen kann“, so Stankovic im Rahmen einer Veröffentlichung der Universität.

Das ist keine Kleinigkeit, denn der Hörverlust und die Gleichgewichtsstörungen, die durch eine Infektion des Innenohrs verursacht werden, sind mitunter sehr ernst. Auf dem Höhepunkt der Pandemie in den Jahren 2020-21 wurden solche Probleme oft übersehen, so Stankovic, da sich die Ärzte auf lebenserhaltende Maßnahmen bei akuten COVID-19-Patienten konzentrierten.

Es wurde nicht darauf geachtet, ob Patienten Probleme mit dem Gehör hatten.

Da das Coronavirus nun allmählich in ein endemisches Stadium übergeht, in dem es weniger tödlich ist und aufgrund der aufgebauten Immunität in der Bevölkerung und bewährter Behandlungsmethoden besser beherrscht werden kann, wird sich die medizinische Forschung zunehmend auf die verbleibenden Symptome derjenigen konzentrieren, die COVID-19 überlebt haben. Untersuchungen zeigen, dass bis zu 40 % der Menschen, die sich von der ersten Coronavirus-Infektion erholt haben, noch wochen- oder monatelang unter manchmal lähmenden Symptomen wie Müdigkeit, Gedächtnisstörungen und Gelenkschmerzen leiden. Auch Hörprobleme gehören zu dieser Kategorie.

Forscher sagen, dass sich diese verschiedenen Symptome – bekannt als „Long-COVID“ – in einigen Fällen als dauerhaft erweisen könnten.

Was die mit COVID-19 zusammenhängenden Hörprobleme betrifft, so ist noch nicht bekannt, wie das Virus in das Innenohr gelangt. Stankovic vermutet, dass es von der Nase dorthin gelangt. Sie hält es für unwahrscheinlich, dass das Virus über das Außenohr in den Körper gelangt.

Eine andere aktuelle Studie, die sich auf COVID-19-Patienten mit milden Symptomen konzentrierte, die zuvor keine Hörstörungen hatten, kam zu dem Ergebnis, dass „Hörverlust in der COVID-Ära eines der neuen Problemfelder ist“. Wie Gehrke und Stankovic empfehlen auch die Autoren der Studie weitere Forschungen, um ein „besseres Verständnis und eine bessere Behandlung“ zu ermöglichen.

Weitere Informationen (englisch)…