Was ist der Okklusionseffekt?

Der Okklusionseffekt, auch bekannt als „Ohrverschluss-Effekt“, tritt auf, wenn das Ohr durch ein Hörgerät oder eine Otoplastik (Ohrpassstück) teilweise oder vollständig verschlossen wird. Dies führt zu einem dumpfen, hohlen Klang in der eigenen Stimme oder anderen internen Geräuschen, den der Träger des Hörgeräts wahrnehmen kann. Der Effekt kann das Hörerlebnis unangenehm oder sogar frustrierend machen.

Wann kommt er vor?

Der Okklusionseffekt tritt häufiger bei sogenannten „geschlossenen“ Hörgeräte-Designs auf, bei denen das Ohr komplett durch das Hörgerät abgedeckt ist. Offene Hörgeräte-Designs hingegen lassen das Ohr offen, was das Auftreten des Effekts reduzieren kann. Der Okklusionseffekt kann auch verstärkt auftreten, wenn die Hörgeräte zu stark oder unpassend eingestellt sind.

Bedeutung im Zusammenhang mit Hörgeräten:

Für Hörgeräteträger kann der Okklusionseffekt die Hörerfahrung beeinträchtigen. Die Verzerrung der eigenen Stimme oder internen Geräusche kann dazu führen, dass die Umgebung schlechter wahrgenommen wird und sich die Sprachverständlichkeit verringert. Dies kann besonders störend sein, wenn sich der Träger in lauten Umgebungen oder sozialen Situationen befindet.

Was kann man tun?

Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den Okklusionseffekt zu reduzieren oder zu beseitigen:

  1. Offene Hörgeräte-Designs: Wenn möglich, sollten Hörgeräte mit offenen Ohrpassstücken gewählt werden, da diese das Ohr weniger verschließen und den Effekt minimieren können.
  2. Anpassung und Einstellung: Eine professionelle Anpassung der Hörgeräte ist entscheidend, um den Okklusionseffekt zu minimieren. Audiologen können die Hörgeräte entsprechend den individuellen Bedürfnissen und der Anatomie des Trägers einstellen.
  3. Belüftung: Spezielle Belüftungsöffnungen in den Hörgeräten können den Druckausgleich im Ohr ermöglichen und den Effekt verringern.
  4. Ergänzende Maßnahmen: Manchmal kann der Okklusionseffekt durch den Einsatz zusätzlicher Technologien wie Richtmikrofone oder Rückkopplungsunterdrückung gemindert werden.
  5. Geduld und Anpassungszeit: Für einige Hörgeräteträger kann es einige Zeit dauern, sich an das Tragen der Hörgeräte und den Okklusionseffekt zu gewöhnen. Geduld und regelmäßige Kommunikation mit dem Audiologen sind wichtig, um das optimale Hörerlebnis zu erreichen.