2.2. Das Aussenohr

Das Außenohr besteht aus der Ohrmuschel (Auricula) und dem äußeren Gehörgang.

2.2.1. Die Ohrmuschel

Die Ohrmuschel besteht aus Knorpel und Haut. Sie sitzt in einem Winkel von etwa 30 Grad am Kopf und macht den einzig sichtbaren Teil des Ohres aus.

Die Trichterform der Ohrmuschel ist für die Lokalisierung von Schallquellen entscheidend

Die Ohrmuschel mit anatomischen Landmarken. Die Anthelix verzweigt sich in die zwei Anthelixwurzeln, welche die Fossa triangularis (=Dreiecksgrube) bilden. Die Concha (=Ohrmu- schelgrube) besteht aus einem oberen Teil, der Cymba conchae, und einem unteren Teil, der Cavum conchae.

2.2.2. Der äußere Gehörgang

Der äußere Gehörgang leitet den Schall zum Trommelfell (Membrana tympani). Der äußere Gehörgang weist in der Regel zwei Krümmungen auf, wodurch er fast s-förmig wird.

Der äußere Teil des Gehörgangs besteht aus Knorpel, der mit Haut überzogen ist. Diese ist mit Haaren besetzt und mit Drüsen ausgestattet. Die Drüsen produzieren Ohrenschmalz (Cerumen), das den Gehörgang feucht hält und dabei hilft, tote Hautpartikel aus dem Gehörgang hinauszutransportieren. Außerdem schützt es das Trommelfell und verhindert das Eindringen von Fremdkörpern ins Mittelohr. Der innere Teil des Gehörgangs, der ein Drittel der Gesamtlänge des äußeren Gehörgangs ausmacht, erstreckt sich von der zweiten Krümmung bis zum Trommelfell. Dieser Teil des äußeren Gehörgangs ist hart und knöchern. Er ist nur von einer dünnen Hautschicht überzogen, was ihn sehr berührungsempfindlich macht.

Der äußere Gehörgang ist beweglich. Beim Kauen und Bewegen des Kiefers bewegen sich auch die Wände des äußeren Gehörgangs, wodurch dessen Querschnittsform verändert wird. Dies muss bei der Herstellung von Hörsystemen und Ohrstücken berücksichtigt werden, sodass ihre korrekte Passform im Ohr gewährleistet ist.

Der äußere Gehörgang sammelt den Schall. Der äußere Teil des Gehörgangs besteht aus Knorpel, der mit Haaren und Drüsen überzogen ist, welche Ohrenschmalz produzieren. Der innere Teil ist hart und knöchern.

Schnitt durch das Außenohr mit dem äußeren Gehör- gang (von oben). Der äußere Gehörgang, der sich vom Außenohr bis zum Trommelfell erstreckt, weist in der Regel zwei Krümmungen auf. Die erste Krümmung befindet sich im unteren Bereich der Ohrmuschel und die zweite, wo der weiche in den harten Teil des äußeren Gehörgangs übergeht.

2.2.3. Die Gehörgangsresonanz

Der äußere Gehörgang fungiert auch als Resonator. Der äußere Gehörgang ist länglich und an einem Ende geschlossen, sodass Schallwellen, deren Wellenlänge der vierfachen Länge des äußeren Gehörgangs entspricht, verstärkt werden. Die Verstärkung durch die Gehörgangsresonanz beträgt etwa 10–15 dB, und die durchschnittliche Resonanzfrequenz eines Erwachsenen beträgt etwa 2,8 kHz.

Das Volumen des äußeren Gehörgangs und damit seine akustischen Eigenschaften sind individuell verschieden und vom Alter abhängig. Das Volumen des äußeren Gehörgangs eines neugeborenen Babys beträgt etwa 0,5 cm3. Im Alter von ungefähr 5 Jahren hat der äußere Gehörgang des Kindes sein endgültiges Volumen von etwa 1,3 cm3 erreicht.

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