2.3. Das Mittelohr
Das Mittelohr befindet sich in einem der härtesten Kno- chen des Körpers, dem Schläfenbein, und ist normalerweise mit Luft gefüllt. Das Mittelohr ist über die Eustachische Röhre, auch Ohrtrompete genannt, mit dem Nasenrachenraum verbunden, sodass der Luftdruck im Mittelohr an den Umgebungsluftdruck angepasst wird.
2.3.1. Der Aufbau des Mittelohrs
In der Paukenhöhle des Mittelohrs befinden sich die drei kleinen Gehörknöchelchen, die sogenannten Ossikel. Sie heißen Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes). Sie sind über Gelenke miteinander verbunden. Der Stiel des Hammers ist mit dem Trommelfell verwachsen, und die Fußplatte des Steigbügels ist mit dem ovalen Fenster des Innenohrs verbunden.
Die Gehörknöchelchen bilden eine Kette, welche die mechanische Energie der Schallwellen vom Trommelfell an die flüssigkeitsgefüllten Hohlräume des Innenohrs überträgt.
Die Gehörknöchelchen und der räumliche Abstand zwischen dem Trommelfell und der Steigbügelfußplatte bilden ein Hebelsystem zur Übertragung der mechanischen Schallwellenenergie an die Innenohrflüssigkeit.
Die Ossikel im Mittelohr sind drei kleine Gehörknöchelchen, die Schallwellen vom Außenohr ans Innenohr übertragen.
2.3.2. Der Stapediusreflex
Zwei kleine Muskeln – der Steigbügelmuskel (Musculus stapedius) und der Trommelfellspanner (Musculus ten- sor tympani) – sind mit den Gehörknöchelchen verbunden. Diese beiden Muskeln ziehen sich bei sehr lautem Schall reflektorisch zusammen.
Dieser Reflex wird von Nerven im Hirnstamm ausgelöst, die den Mittelohrmuskeln den Befehl geben, sich zusammenzuziehen. Die Muskelanspannung begrenzt die Beweglichkeit der Gehörknöchelchenkette, sodass die Übertragung der Schallwellenenergie leicht reduziert wird. Dies stellt möglicherweise einen Schutzmechanismus für das Innenohr dar, indem Schäden, verursacht durch sehr lauten Schall, reduziert werden.
Da diese Reaktion auf sehr lauten Schall primär vom Steigbügelmuskel (Musculus stapedius) gesteuert wird, nennt man diesen Reflex auch Stapediusreflex.
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