4.5. Unbehaglichkeitsschwelle und angenehmste Lautstärke

Die Unbehaglichkeitsschwelle (engl. Uncomfortable Loudness oder abgekürzt UCL) ist der Pegel, bei dem die Testperson den Schall als unangenehm laut emp- findet, und stellt die obere Grenze des dynamischen Hörbereichs dar. Die Unbehaglichkeitsschwelle wird gemessen, indem der Testperson Aufnahmen lauter Sprach- oder anderer Testsignale dargeboten werden. Die Testperson wird angewiesen anzuzeigen, wenn der Lautstärkepegel unangenehm laut wird. Die Lage der Unbehaglichkeitsschwelle ist individuell; normalerweise liegt sie im Bereich zwischen 100 und 120 dB HL. Ihre Messung weist eine niedrige Test-Retest-Reliabilität auf, d. h. die Testergebnisse werden bei einer Wiederholung des Tests nicht unbedingt mit den ersten Ergebnissen übereinstimmen, da sie von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden, wie z. B. den Anweisungen, welche die Testperson erhält.

Zuweilen wird auch der angenehmste Lautstärkepegel (engl. Most Comfortable Loudness oder abgekürzt MCL) gemessen, d. h. der Pegel, bei dem die Testperson die Lautstärke des Schalls als am angenehmsten empfindet. Der angenehmste Lautstärkepegel liegt zwischen der Hörschwelle und der Unbehaglichkeitsschwelle. Der angenehmste Lautstärkebereich (engl. Most Comfortable Range oder MCR) ist der Pegelbereich, in welchem Schall als angenehm empfunden wird.

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