Sonova Holding AG, ein führender Anbieter von Hörlösungen, gibt heute das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020/21 bekannt. Der Umsatz erreicht CHF 2‘602 Mio., ein Rückgang um 6,8% in Lokalwährungen bzw. 10,8% in Schweizer Franken. Auf einen starken Einbruch der Aktivität im April 2020 folgte eine rasche Erholung, die auf starke Fundamentaldaten des Marktes, die erfolgreiche Einführung der Phonak Paradise Plattform und die strategischen Wachstumsinitiativen der Gruppe zurückzuführen war. Der Umsatz stieg im zweiten Halbjahr um 6,6% in Lokalwährungen; alle drei Geschäftsbereiche kehrten zu positivem Umsatzwachstum zurück. Der bereinigte EBITA im Geschäftsjahr belief sich auf CHF 603,0 Mio., ein Anstieg um 5,6% in Lokalwährungen bzw. ein Rückgang um 2,9% in Schweizer Franken. Die Entwicklung wurde getrieben durch eine starke Profitabilität im zweiten Halbjahr mit einem Wachstum im bereinigten EBITA von 33,6% in Lokalwährungen. Angesichts der starken Liquidität und Bilanz von Sonova wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung im Juni 2021 eine Dividende von CHF 3,20 pro Aktie vorschlagen. Zusätzlich hat der Verwaltungsrat für das Geschäftsjahr 2021/22 ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu CHF 700 Mio. genehmigt. Die Gruppe ist zuversichtlich, dass der starke Aufschwung anhält und erwartet deshalb ein Umsatzwachstum von 24%-28% und einen Anstieg des bereinigten EBITA von 34%-42% für das Geschäftsjahr 2021/22, jeweils unter Annahme konstanter Wechselkurse.

Arnd Kaldowski, CEO von Sonova, sagt: «Sonova hat die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie erfolgreich gemeistert. Wir haben unsere positive Wachstumsdynamik aufrecht erhalten, den Markt übertroffen und ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum im zweiten Halbjahr erzielt. Mit diesem Ergebnis zeigt sich, dass wir sowohl unsere Wachstumsstrategie fokussiert weiterverfolgt als auch die Optimierung unser Betriebsstrukturen gut vorangebracht haben. Mein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeitenden für ihren grossen Einsatz. Sie sind es, die trotz der Herausforderungen während des Jahres unermüdlich unsere Kunden unterstützt, unser Angebot weiterentwickelt und ausgebaut sowie unsere Prozesse weiter verbessert haben. Wir sind zuversichtlich, dass der deutliche Aufschwung anhalten wird und Sonova in einer starken Position ist, den Markt weiterhin zu übertreffen.»

Starke Umsatzerholung im zweiten Halbjahr

Im Geschäftsjahr 2020/21 erreichte der Umsatz der Sonova Gruppe CHF 2’601,9 Mio. Angesichts der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Markt für Hörlösungen – einschliesslich Beschränkungen der persönlichen Bewegungsfreiheit, der Konsummöglichkeiten und elektiver chirurgischer Eingriffe – kam es zu einem Umsatzrückgang von 6,8% in Lokalwährungen bzw. 10,8% in Schweizer Franken. Das organische Wachstum betrug negative 7,1%, während Akquisitionen 0,3% zum Wachstum beitrugen. Die Umsatzdynamik nahm im zweiten Quartal stark zu, wodurch die Gruppe im zweiten Halbjahr auf Wachstumskurs zurückkehren konnte. Deutlich negativ wirkten sich Wechselkursschwankungen aus. Die Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber den meisten wichtigen Währungen reduzierte das Wachstum um 4,0%.

Alle Regionen im zweiten Halbjahr wieder auf Wachstumskurs

Die Geschäftsdynamik hat sich im Laufe des Jahres weiter verbessert, wodurch alle Regionen wieder auf Wachstumskurs zurückkehrten. Unterstützt wurde die Erholung durch die erfolgreiche Lancierung der Hörgeräte-Plattform Phonak Paradise im August 2020 und starke Impulse dank der Initiativen zur Effizienzsteigerung in Vertrieb und Marketing. Die erfolgreiche Einführung von zwei neuen Soundprozessoren – Naída™ CI Marvel für Erwachsene und Sky CI™ Marvel für Kinder – unterstützte die Umsatzentwicklung von Advanced Bionics gegen Ende des Geschäftsjahres. Am stärksten war die Erholung in der Region Asien/Pazifik (APAC) mit einem Umsatzplus von 3,7% in Lokalwährungen. Mehrere wichtige Märkte in der Region wiesen gegenüber dem Vorjahr ein zweistelliges Wachstum aus, wobei die Umsatzentwicklung in China besonders stark ausfiel.

Der Umsatz in Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA), der grössten Region der Gruppe, ging in Lokalwährungen um 6,0% zurück; allerdings sind mehrere wichtige Märkte im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Die solide Erholung des Hörgerätegeschäfts wurde von Frankreich, Deutschland, Skandinavien und der Schweiz getragen, wo der Umsatz des Gesamtjahres jeweils über dem Vorjahr lag. Ein ähnlicher Trend war im Audiological-Care-Geschäft zu beobachten, allerdings wurde die Entwicklung durch die strengen Lockdowns in Grossbritannien und eine Abschwächung in Deutschland im zweiten Halbjahr gebremst. Im Cochlea-Implantate-Geschäft trugen die Upgrade-Verkäufe zum Umsatz bei. Der Anteil der Region EMEA am Umsatz der Gruppe stieg von 53% im Geschäftsjahr 2019/20 auf 54% im Geschäftsjahr 2020/21.

In den USA ging der Umsatz um 10,8% in Lokalwährung zurück. Nach einer langsamen Erholung im ersten Halbjahr kehrte der Markt – insbesondere dank des Wachstums im Markt mit Privatkunden – in der zweiten Jahreshälfte auf das Vorjahresniveau zurück. Das Wachstum im Cochlea-Implantate-Geschäft wurde durch eine geringere Anzahl elektiver chirurgischer Eingriffe beeinträchtigt; allerdings nahm die Dynamik nach der erfolgreichen Markteinführung der Soundprozessoren Naída™ CI Marvel und Sky CI™ Marvel deutlich zu. Der Anteil der Region am Umsatz der Gruppe belief sich 2020/21 auf 28% (Vorjahr: 30%). Der Umsatz in der Region Amerika (ohne USA) ging in Lokalwährungen um 9,7% zurück, da die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie länger anhielten als in vielen der grösseren Märkte.

Nachhaltige Verbesserung der Profitabilität – Einmalertrag bei Cochlea-Implantaten

Die Ergebnisse wurden sowohl durch die COVID-19-Pandemie als auch durch die Aufwertung des Schweizer Franken erheblich beeinflusst. Beide Faktoren beeinträchtigten das Wachstum stark. Durch die frühzeitige Umsetzung von Kostensenkungsinitiativen und einer nachhaltigen Optimierung der Betriebsstrukturen erzielte die Gruppe trotz dieser Herausforderungen starke Ergebnisse.

Analog zu Massnahmen in den Jahren zuvor trieb Sonova die Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen beschleunigt voran, um weiter in Wachstum investieren zu können und die Profitabilität zu sichern. Diese Initiativen hatten Restrukturierungskosten von CHF 38,9 Mio. (2019/20: CHF 18,6 Mio.) zur Folge, führten aber im Berichtszeitraum zu Kosteneinsparungen von CHF 55 Mio. Es fielen Einmalkosten in Höhe von CHF 25,3 Mio. aus der Wertberichtigung früher kapitalisierter Entwicklungskosten an, die aus einer Anpassung unserer Roadmap bei der Entwicklung von Cochlea-Implantaten resultiert (2019/20: Einmalkosten CHF 47,8 Mio. im Zusammenhang mit der freiwilligen Korrekturmassnahme im Feld). Darüber hinaus konnte Advanced Bionics ein seit langem andauerndes Verfahren wegen Patentverletzung erfolgreich abschliessen, was zu einem Einmalertrag von CHF 124,4 Mio. führte. Bereinigte Werte und Wachstumsraten in diesem Finanzbericht klammern diese Posten aus. Für weitere Details verweisen wir auf die Tabelle «Überleitung von Non-GAAP Finanzkennzahlen» am Ende des Finanzberichts.

Der ausgewiesene Bruttoertrag belief sich auf CHF 1‘873,5 Mio. Der bereinigte Bruttoertrag erreichte CHF 1‘880,2 Mio., ein Rückgang um 6,4% in Lokalwährungen und um 10,8% in Schweizer Franken. Dank der Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen und zur kontinuierlichen Verbesserung stieg die bereinigte Bruttomarge auf 72,3% (Vorjahr: 72,0%). Zur Steigerung trug zudem bei, dass im Hörgerätegeschäft der durchschnittliche Verkaufspreis im Gesamtjahr höher lag. Dies spiegelt die positive Marktresonanz auf die Hörgeräte-Plattform Phonak Paradise wider, aber auch die Tatsache, dass in höherpreisigen Vertriebskanälen und Märkten eine schnellere Markterholung zu verzeichnen war. Geänderte Rückerstattungsregelungen in Frankreich und eine Normalisierung des Vertriebskanal-Mixes führten dazu, dass der durchschnittliche Verkaufspreis gegen Jahresende unter Druck geriet. Weitere Fortschritte wurden durch den tieferen Umsatz und höhere Transportkosten aus Asien infolge der Pandemie gebremst. Im Zusammenhang mit der Pandemie wurden staatliche Unterstützungszahlungen in Höhe von CHF 4,9 Mio. verbucht.

Vor akquisitionsbedingten Abschreibungen beliefen sich die ausgewiesenen betrieblichen Aufwendungen auf CHF 1‘210,3 Mio. (2019/20: CHF 1‘529,3 Mio.). Die bereinigten betrieblichen Aufwendungen vor akquisitionsbedingten Abschreibungen sanken um 11,4% in Lokalwährungen bzw. um 14,1% in Schweizer Franken auf CHF 1‘277,1 Mio. Durch die in Zusammenhang mit der Pandemie weltweit erhaltenen staatlichen Unterstützungszahlungen reduzierten sich die betrieblichen Aufwendungen um CHF 42,4 Mio., was hauptsächlich die erste Hälfte des Geschäftsjahres betraf.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) vor akquisitionsbedingten Abschreibungen beliefen sich auf CHF 177,9 Mio. (+10,3% in Lokalwährungen) und stiegen somit stärker als der Umsatz. Trotz der temporären Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Märkte erhöhte Sonova die Investitionen in Innovationen. Damit unterstreicht die Gruppe das Ziel, ihr branchenweit führendes Produkt­ und Dienstleistungsportfolio weiter auszubauen. Als Anteil am Umsatz stiegen die bereinigten Ausgaben für F&E auf 6,8% (2019/20: 5,6%).

Die bereinigten Kosten für Vertrieb und Marketing vor akquisitionsbedingten Abschreibungen gingen in Lokalwährungen um 13,0% auf CHF 858,6 Mio. zurück, obwohl die Investitionen in kundennahe Aktivitäten aufrecht erhalten wurden. Die bereinigten Administrationskosten sanken um 16,6% in Lokalwährungen auf CHF 242,0 Mio. Dies entspricht 9,3% des Umsatzes (Vorjahr: 10,2%). Dieser Rückgang in beiden Kostenkategorien widerspiegelt das starke Kostenmanagement in allen drei Geschäftsbereichen sowie die oben genannte staatliche Unterstützung. Während des Lockdowns wurden Marketinginvestitionen und Ermessensausgaben deutlich zurückgefahren; stattdessen wurde der Schwerpunkt stärker auf virtuelle Interaktionen mit den Kunden gelegt. Die Beschleunigung von Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen bewirkte nachhaltige Einsparungen, insbesondere in unserem Netzwerk von audiologischen Fachgeschäften. Der bereinigte übrige Ertrag betrug im Berichtszeitraum CHF 1,4 Mio. (2019/20: CHF 0,1 Mio.).

Der bereinigte Betriebsgewinn vor akquisitionsbedingten Abschreibungen (EBITA) belief sich auf CHF 603,0 Mio. (2019/20: CHF 620,8 Mio.), was in Lokalwährungen einem Anstieg um 5,6% entspricht, in Schweizer Franken hingegen einem Rückgang um 2,9%. Die bereinigte EBITA-Marge betrug 23,2% (2019/20: 21,2%). Die trotz des niedrigeren Umsatzniveaus stark verbesserte Marge spiegelt das effektive Kostenmanagement und die Massnahmen zur Optimierung der Betriebsstrukturen und somit zur Sicherung der Profitabilität wider. Wechselkursentwicklungen beeinträchtigten den bereinigten EBITA um CHF 52,7 Mio. und reduzierten die Marge um 0,9 Prozentpunkte. Einschliesslich Restrukturierungskosten, der Wertberichtigung früher kapitalisierter Entwicklungskosten und dem Ertrag aus der Patentverletzungsklage stieg der ausgewiesene EBITA in Lokalwährungen um 30,5% und in Schweizer Franken um 19,7% auf CHF 663,3 Mio. Dies entspricht einer Marge von 25,5%. Die akquisitionsbedingten Abschreibungen beliefen sich auf CHF 43,8 Mio. (2019/20: CHF 44,4 Mio.). Der ausgewiesene Betriebsgewinn (EBIT) erreichte CHF 619,5 Mio. (2019/20: CHF 510,0 Mio.), ein Anstieg um 21,5% in Schweizer Franken.

Gewinn pro Aktie – zweistelliger Anstieg in Lokalwährungen

Der Nettofinanzaufwand, inklusive des Ergebnisses von assoziierten Gesellschaften, stieg aufgrund der höheren Kreditaufnahme und der Ausgabe von Anleihen von CHF 7,6 Mio. auf CHF 19,1 Mio. Unter Ausklammerung von Einmalerträgen, die einen positiven Effekt aus der Schweizer Steuerreform in Höhe von CHF 28,0 Mio. enthalten (2019/20: CHF 64,1 Mio.), belief sich der Steuersatz auf 12,5% (2019/20: 15,3%). Der Gewinn nach Steuern betrug CHF 585,3 Mio. (2019/20: CHF 489,5 Mio.). Der unverwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) belief sich auf CHF 9,23 (2019/20: CHF 7,61), ein Anstieg um 21,3% gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Gewinn pro Aktie stieg in Lokalwährungen um 15,5% bzw. in Schweizer Franken um 4,3% auf CHF 7,71.

Personalbestand

Ende März 2021 beschäftigte die Gruppe insgesamt 14’508 Mitarbeitende (Vollzeitäquivalente). Dieser Rückgang um 676 bzw. 4,5% ist auf die im Juli 2020 angekündigten Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen zurückzuführen. Der Abbau wurde hauptsächlich durch die Nicht-Wiederbesetzung von Stellen realisiert. Gleichzeitig investierten wir weiter in Personal im Bereich F&E und in Vertriebsteams im Audiological-Care-Geschäft und im Hörgerätegeschäft und schufen damit die Grundlage für weiteres Wachstum.

Hörgeräte-Segment – Marktanteilsgewinne in beiden Geschäftsfeldern

Der Umsatz im Hörgeräte-Segment ging in Lokalwährungen um 6,1% auf CHF 2‘417,3 Mio. zurück. Grund dafür ist der Markteinbruch aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie zu Beginn des Geschäftsjahres. Nachdem die Lockdown-Massnahmen aufgehoben wurden und der Markt sich erholt hatte, kehrte das Segment in der zweiten Jahreshälfte wieder auf Wachstumskurs zurück. Die Erholung fiel angesichts der erhöhten Infektionszahlen in bestimmten Märkten regional unterschiedlich aus. Unterstützt wurde die Dynamik durch die erfolgreiche Lancierung der Plattform Phonak Paradise im August 2020. Das Segment verzeichnete einen organischen Umsatzrückgang um 6,4%, während Akquisitionen im Berichtszeitraum (einschliesslich des Gesamtjahreseffekts der im Vorjahr getätigten Akquisitionen) 0,3% zum Wachstum beitrugen. Wechselkursschwankungen beeinträchtigten das Wachstum in Schweizer Franken um 3,9%. Dies führte zu einem Rückgang des ausgewiesenen Umsatzes um 10,0%.

Das Hörgerätegeschäft erzielte einen Umsatz von CHF 1‘463,9 Mio., ein Rückgang um 4,7% in Lokalwährungen. Die starke Kundenresonanz auf die neue Plattform Phonak Paradise und die Markterholung führten zu einer positiven Umsatzentwicklung im zweiten Halbjahr. Im März 2021 erreichte der Anteil von Sonova beim US-amerikanischen «Department of Veterans Affairs» (VA) mit 56% den höchsten Stand seit über sieben Jahren. Der durchschnittliche Verkaufspreis profitierte von einer vorübergehenden Verschiebung des Länder- und Vertriebskanal-Mixes, da höherpreisige Märkte und Kanäle sich schneller von den Auswirkungen der Pandemie erholten.

Das Audiological-Care-Geschäft konnte im Verlauf des Geschäftsjahres eine steigende Dynamik verzeichnen, was die stufenweise Lockerung der pandemiebedingten Beschränkungen und die verstärkten Marketingmassnahmen widerspiegelte. Aufgrund des negativen organischen Wachstums von 8,7% ging der Umsatz um 8,1% in Lokalwährungen auf CHF 953,5 Mio. zurück. Auch M&A-Aktivitäten litten zeitweilig unter der Pandemie, sodass der Beitrag aus Akquisitionen sich auf 0,6% belief. Zu den Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen gehört auch die Straffung unseres Netzwerks an Fachgeschäften: Durch die Zusammenlegung bestimmter Standorte soll die Effizienz erhöht werden und gleichzeitig der Umsatz gewahrt bleiben.

Der ausgewiesene EBITA im Hörgeräte-Segment erreichte CHF 580,6 Mio., ein Plus von 5,4% in Lokalwährungen. Die im Juli 2020 angekündigten Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen kamen planmässig voran. Die Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit diesen Initiativen beliefen sich auf CHF 36,5 Mio. (2019/20: CHF 18,6 Mio.). Unter Ausklammerung dieser Restrukturierungskosten stieg der bereinigte EBITA um 8,3% in Lokalwährungen auf CHF 617,1 Mio. Dies entspricht einer EBITA-Marge von 25,5% (2019/20: 23,1%). Die starke Margenverbesserung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf nachhaltige Kosteneinsparungen durch die Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen und zur kontinuierlichen Verbesserung zurückzuführen. Ausserdem profitierte die Gruppe von niedrigeren Marketing- und Reisekosten sowie von staatlichen Unterstützungszahlungen während der Pandemie.

Cochlea-Implantate-Segment – Verbesserung gegen Ende des Geschäftsjahres dank neuer Produkte

Das Cochlea-Implantate-Geschäft erzielte einen Umsatz von CHF 184,5 Mio. (Vorjahr: CHF 230,7 Mio.), ein Rückgang um 15,9% in Lokalwährungen und um 20,0% in Schweizer Franken. Die Umsatzentwicklung war deutlich eingeschränkt, da sich die Spitäler in vielen Ländern auf die Bewältigung der Pandemie konzentriert und daher die Zahl elektiver chirurgischer Eingriffe reduziert haben. Ausserdem war die Entwicklung durch die im Februar 2020 ergriffene freiwillige Korrekturmassnahme im Feld beeinträchtigt. Die Einführung von zwei neuen Soundprozessoren – Naída™ CI Marvel für Erwachsene und Sky CI™ Marvel für Kinder – hat das Interesse neuer und bestehender Kunden geweckt und den Umsatz gegen Ende des Geschäftsjahres beflügelt.

Im ausgewiesenen EBITA von CHF 82,4 Mio. enthalten sind ein einmaliger Ertrag in Höhe von CHF 124,4 Mio. aus einer Patentverletzungsklage, eine Wertberichtigung früher kapitalisierter Entwicklungskosten in Höhe von CHF 25,3 Mio., die aus einer Anpassung unserer Roadmap zur Produktentwicklung im Rahmen allgemeiner Verbesserungsmassnahmen resultiert, sowie Restrukturierungskosten in Höhe von CHF 2,3 Mio. Ohne diese Positionen ergab sich für das Segment ein bereinigter EBITA-Verlust von CHF 14,3 Mio. im Vergleich zu einem bereinigten EBITA-Gewinn von CHF 1,6 Mio. im Vorjahr. Es wurden gezielte Massnahmen ergriffen, um die Kosten an den niedrigeren Umsatz anzupassen und strukturelle Verbesserungen umzusetzen.

Starker Cash Flow

Der Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit betrug CHF 764,4 Mio. (Vorjahr: CHF 843,3 Mio.). Der Rückgang ist hauptsächlich auf das gestiegene Nettoumlaufvermögen von CHF 185,7 Mio. zurückzuführen, das den höheren ausgewiesenen Gewinn mehr als kompensierte. Der Anstieg resultiert aus gestiegenen Forderungen (da der Umsatz im März des Vorjahres unter der Pandemie gelitten hatte) sowie aus erhöhten Sicherheitsbeständen beim Warenlager.

Die Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen gingen auf CHF 86,8 Mio. zurück (2019/20: 127,7 Mio.), was hauptsächlich auf niedrigere Investitionen zur Sicherstellung ausreichender Liquidität während der Pandemie zurückzuführen war. Der operative Free Cash Flow belief sich auf CHF 602,4 Mio. (2019/20: CHF 638,5 Mio.). Die Cash Conversion (operativer Free Cash Flow/bereinigter EBITA) blieb mit 100% stark. Der Mittelabfluss für Akquisitionen abzüglich Veräusserungen betrug CHF 30,5 Mio. gegenüber CHF 74,8 Mio. im Vorjahr, da die M&A-Aktivitäten aufgrund der Pandemie vorübergehend gedämpft waren. Zusammenfassend führte dies zu einem gegenüber dem Vorjahr weitgehend unveränderten Free Cash Flow in Höhe von CHF 571,9 Mio.

Im ersten Geschäftshalbjahr 2020/21 stärkte Sonova ihre finanzielle Position durch die Ausgabe von Anleihen und einer Privatplatzierung in den USA von insgesamt CHF 1 Mrd. sowie der Ausschüttung einer Aktiendividende anstelle einer Bardividende (2019/20: Dividendenzahlung von CHF 186,5 Mio.). Dies führte zu einem Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit von CHF 676,1 Mio. Im Vorjahr war ein Mittelabfluss von CHF 550,4 Mio. zu verzeichnen gewesen. Dieser Abfluss spiegelte Aktienrückkäufe in Höhe von CHF 470,1 Mio. wider, insbesondere im Rahmen unseres im Februar 2020 ausgesetzten Aktienrückkaufprogramms.

Robuste Bilanz – höhere Kapitalrendite

Das ausgewiesene Nettoumlaufvermögen belief sich auf CHF 29,6 Mio. gegenüber negativen CHF 18,9 Mio. zum Ende des Vorjahres. Die Forderungen nahmen um CHF 56,7 Mio. zu; der Vorjahreswert war durch den pandemiebedingten Umsatzrückgang im März beeinträchtigt. Die Warenvorräte stiegen um CHF 36,9 Mio. Dies ist auf eine gezielte Aufstockung zurückzuführen, mit der während der Pandemie Lieferkettenrisiken – insbesondere aus Asien – gemindert wurden. Das investierte Kapital betrug CHF 2‘855,7 Mio., ein leichter Anstieg gegenüber den CHF 2‘692,5 Mio. des Vorjahres, was auf das höhere Nettoumlaufvermögen zurückzuführen ist.

Das Eigenkapital der Gruppe belief sich auf CHF 2‘772,5 Mio. (Vorjahr CHF 2‘029,4 Mio.), was einen Eigenfinanzierungsgrad von 46,8% ergibt. Die Nettoverschuldung betrug CHF 83,3 Mio. (Ende des Vorjahres: CHF 663,0 Mio.), was die Aussetzung des Aktienrückkaufprogramms und die Ausschüttung einer Dividende in Form von Aktien anstelle einer Barzahlung widerspiegelt. Die Rendite auf dem investierten Kapital (ROCE) stieg von 18,2% im Vorjahr deutlich auf 22,3%.

Dividende und Aktienrückkaufprogramm

Angesichts der starken Liquidität und Bilanz von Sonova wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung (GV) im Juni 2021 eine Dividende von CHF 3,20 pro Aktie vorschlagen, was einer Ausschüttungsquote von 42% entspricht. Nachdem im Vorjahr eine Dividende in Form von Aktien ausgeschüttet wurde, läge die diesjährige Bardividende, sofern von der GV genehmigt, um 10% höher als im Geschäftsjahr 2018/19.

Zusätzlich hat der Verwaltungsrat für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu CHF 700 Mio. genehmigt. Das neue Aktienrückkaufprogramm ersetzt das im März 2020 ausgesetzte Programm, das hiermit beendet wird. Im Rahmen des nun beendeten Programms kaufte Sonova 2’775’840 Aktien für ungefähr CHF 572 Mio. zurück. Das neue Programm soll im laufenden Quartal beginnen.