Ton- und Sprachaudiometrie: Hörakustiker erklären Fachbegriffe rund ums Hören auf YouTube. Was genau passiert eigentlich bei einem Hörtest?
Ein Hörtest beim Hörakustiker gibt Aufschluss darüber, ob ein Hörverlust vorhanden ist. Über verschiedene Test- und Messverfahren kann ermittelt werden, in welcher Stärke, Form und Ausprägung die Hörminderung vorliegt. Das ist entscheidend für die bestmögliche Anpassung eines Hörsystems, denn jeder Hörverlust ist individuell. „Zu einer sehr guten Hörsystemversorgung gehören neben der Anamnese und auch der Bedarfsanalyse das Ton- und Sprachaudiogramm“, erklärt Carola Klarmann, Hörakustikmeisterin und Delegierte der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).
Die Ton- und Sprachaudiometrie ist Bestandteil eines Hörtests. Die damit gewonnenen Messwerte ermöglichen es, einen Hörverlust möglichst genau zu bestimmen und in einem Ton- und Sprachaudiogramm abzubilden.
Mit der Tonaudiometrie wird das Hörvermögen hinsichtlich verschiedener Tonhöhen ermittelt. Dafür spielt der Hörakustiker dem Kunden über einen Kopfhörer leise Töne vor und ermittelt so, welche von ihm gerade noch hörbar sind. Die Messung wird über einen Knochenleitungskopfhörer wiederholt, der auf den Knochen hinter dem Ohr aufsitzt. Über eine Unbehaglichkeitsmessung überprüft der Hörakustiker im Anschluss, ab welcher Lautstärke der Kunde Töne als unangenehm empfindet.
Mit der Sprachaudiometrie wird in einem weiteren Schritt das Sprachverstehen überprüft. Über einen Kopfhörer spielt der Hörakustiker in verschiedenen Lautstärken Zahlen und einsilbige Wörter vor, die nachgesprochen werden sollen. So kann ermittelt werden, ab welcher Lautstärke der Kunde Wörter versteht. Die Unbehaglichkeitsschwelle misst der Hörakustiker im Anschluss erneut, diesmal über die Einspielung lauter Wörter, um auch die persönliche Grenze für die Lautstärke beim Sprachverstehen herauszufinden.