Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu Größen, Lebensdauer, Lagerung, Marken und den Kauf von Hörgerätebatterien.

Wie jedes elektrische Gerät müssen auch Hörgeräte mit Strom versorgt werden. Dazu werden seit jeher sehr kleine Knopfbatterien verwendet, die alle paar Tage ausgewechselt werden müssen. Die neueste Generation an Hörgeräten ist jedoch mit wiederaufladbaren Batterien – sprich Akkus – ausgestattet. Wenn Sie sich für ein Hörgerät entscheiden, sollten Sie sich überlegen, welcher Batterietyp für Sie am besten geeignet ist.

Hörgerätebatterien – die zwei Haupttypen

Wiederaufladbare Hörgerätebatterien

Viele der neuesten Hörgerätemodelle sind mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet. Diese Batterien werden normalerweise über Nacht aufgeladen, wenn der Hörgeräteträger sein Hörgerät zum Schlafen herausnimmt.

Wie funktionieren wiederaufladbare Hörgeräte?

Wiederaufladbare Hörgeräte funktionieren ähnlich wie Smartphones. Sie müssen häufig aufgeladen werden, um funktionsfähig zu bleiben. Dazu wird in der Regel eine einfach zu bedienende Ladestation verwendet. Über Nacht werden die Hörgeräte in die Station gelegt und der Ladevorgang beginnt. Am nächsten Morgen ist der Akku wieder soweit aufgeladen, dass die Hörgeräte bis zum Abend funktionieren sollten. Wichtig: Die Akkulaufzeit unterscheidet sich je nach Verwendung. So kann z.B. die intensive Nutzung von Streaming-Funktionen über Bluetooth den Akku deutlich schneller entladen. Das ist insbesondere dann von Nachteil, wenn keine Möglichkeit besteht die Hörgeräte jederzeit aufladen zu können. Aus diesem Grund sind wiederaufladbare Hörgeräte auch nicht für jeden geeignet. Hier kommen Hörgeräte mit Einwegbatterien ins Spiel.

Einwegbatterien

Vor der Entwicklung und Einführung wiederaufladbarer Batterien, wurden Hörgeräte nahezu ausschließlich mit Einwegbatterien betrieben.

Dabei waren bzw. sind Zink-Luft-Batterien – auch bekannt als Knopfbatterien – das Mittel der Wahl. Da Zink-Luft-Batterien durch Luft aktiviert werden, können sie dank eines werkseitig versiegelten Aufklebers inaktiv bleiben, bis dieser entfernt wird. Sobald der Aufkleber von der Rückseite der Batterie abgezogen wird, interagiert der Sauerstoff mit dem Zink in der Batterie und aktiviert sie.

Um die bestmögliche Leistung aus einer Zink-Luft-Batterie herauszuholen, warten Sie nach dem Entfernen des Aufklebers etwa eine Minute. Dann ist sie vollständig aktiviert und kann in das Hörgerät eingesetzt werden. Die Wiederanbringung des Aufklebers deaktiviert die Batterie nicht. Ist dieser erstmalig entfernt, bleibt die Batterie in einem aktiven Zustand, bis der Strom vollständig entladen ist.

Zink-Luft-Batterien sind bis zu drei Jahre haltbar, wenn sie bei Raumtemperatur und in trockener Umgebung gelagert werden. Die Lagerung von Zink-Luft-Batterien im Kühlschrank hat keine Vorteile, kann jedoch zur Bildung von Kondenswasser unter dem Aufkleber führen, was die Lebensdauer der Batterie vorzeitig verkürzen könnte. Traditionell wurden Hörgerätebatterien mit Spuren von Quecksilber hergestellt, um die Leitfähigkeit zu unterstützen und die internen Komponenten zu stabilisieren. Heute wird Quecksilber in Hörgerätebatterien nicht mehr verwendet.

Größen von Hörgerätebatterien

Hörgeräte gibt es in vielen verschiedenen Größen und Ausführungen und mit unterschiedlichem Energiebedarf. Hörgeräte für Menschen mit starkem oder hochgradigem Hörverlust benötigen in der Regel mehr Energie und damit größere Batterien.

Es gibt Hörgerätebatterien in fünf verschiedenen Größen. Die Größen von der kleinsten zur größten sind: 5, 10, 312, 13 und 675. Hörgerätebatterien der Größe 5 werden nur selten verwendet. Die vier gängigsten Hörgerätebatteriegrößen sind allesamt kleiner als der Durchmesser einer 1-Cent-Münze:

Größe 10:
5,8 mm breit und 3,6 mm hoch

Größe 312:
7,9 mm breit und 3,6 mm hoch

Größe 13:
7,9 mm breit und 5,4 mm hoch

Größe 675:
11,6 mm breit und 5,4 mm hoch

Farbcodierung für Hörgerätebatterien

Um sie einfacher unterscheiden zu können sind Hörgerätebatterien je nach Größe in unterschiedlichen Farben gekennzeichnet.

Größe 10:
gelb

Größe 312:
braun

Größe 13:
orange

Größe 675:
blau

Batterielebensdauer von Hörgerätebatterien

Nicht wiederaufladbare Hörgerätebatterien können, basierend auf einem 16-Stunden-Tag, zwischen fünf und 14 Tagen halten. Dies hängt von der Größe der Batterie und der vom Hörgerät benötigten Leistung ab. Typischerweise haben kleinere Batterien eine kürzere Lebensdauer als größere Batterien.

Die durchschnittliche Lebensdauer von Hörgerätebatterien ist wie folgt:

Größe 10:
drei bis sieben Tage

Größe 312:
drei bis 10 Tage

Größe 13:
sechs bis 14 Tage

Größe 675:
neun bis 20 Tage

Wenn Sie eine verkürzte Batterielebensdauer feststellen, liegt möglicherweise ein Problem mit dem Hörgerät vor. In diesem Fall sollten Sie die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen oder Ihren Hörgeräteakustiker kontaktieren, um sicherzustellen, dass alles richtig funktioniert.

Wie Sie die Lebensdauer einer Hörgerätebatterie verlängern können

Es gibt zwar keine narrensicheren Methoden, um die Lebensdauer einer nicht wiederaufladbaren Batterie zu verlängern, aber mit diesen Tipps können Sie sicherstellen, dass die Energie der Batterie nicht verschwendet wird:

Schalten Sie die Hörgeräte aus, wenn sie nicht benutzt werden, und lassen Sie die Klappe des Batteriefachs über Nacht offen. Dadurch wird nicht nur verhindert, dass Batteriestrom verschwendet wird, sondern auch, dass Feuchtigkeit, die sich über den Tag angesammelt hat, über Nacht verdunstet.

Um die optimale Leistung Ihrer Batterien zu erhalten, lagern Sie sie immer bei Raumtemperatur. Hitzeeinwirkung und feuchte Umgebungen, wie z. B. ein Badezimmer, verkürzen die Lebensdauer der Batterien. Außerdem sollten die Batterien nicht lose in Taschen, Geldbörsen oder Rucksäcken getragen werden, wo sie mit anderen Metallgegenständen wie Münzen oder Schlüsseln in Berührung kommen könnten, die die Hörgerätebatterien kurzschließen können.

Hörgerätebatterie-Marken

Zu den gängigen Herstellern von nicht wiederaufladbaren Hörgerätebatterien gehören Rayovac und Energizer. Viele Hörgerätehersteller verkaufen jedoch Batterien im Großhandel an Hörgeräteakustiker. Diese Batterien können auch den Markennamen des jeweiligen Hörgeräteherstellers tragen.

Eine weitere gängige Praxis ist das Private Labeling von Batterien. Das bedeutet, dass der Hörgeräteakustiker Batterien im Großhandel kauft und sie mit dem Namen, der Adresse, der Telefonnummer und dem Logo seiner Praxis beschriften lässt.