Am Weltgesundheitstag veröffentlicht MED-EL aktuelle Umfrageergebnisse, die zu denken geben. Sie zeigen den geringen Stellenwert von Hörgesundheit auf. Während knapp die Hälfte (52%) aller Befragten zumindest hin und wieder einen Hörtest macht, weiß fast ein Viertel (24%) gar nicht, wie es um ihr Gehör bestellt ist. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 29%. Es besteht also dringender Handlungsbedarf für mehr Sensibilisierung und proaktive Maßnahmen, um die Bevölkerung zu regelmäßigen Hörtests animieren.
- Die Wahrheit stimmt bedenklich: Nur jede*r vierte Befragte lässt regelmäßig Gehör prüfen. 29% aller 18-24-Jährigen machten noch nie einen Hörtest.
- Globale Einblicke: Italien, Mexiko und Kenia führen die Negativliste bei Hörtests an.
- Unsere Empfehlung: Persönlich Betroffene, die sich für Hörscreenings stark machen.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben derzeit rund 1,5 Milliarden Menschen, also jeder Fünfte, mit Hörverlust. Vor diesem Hintergrund zeigt eine aktuelle globale Umfrage die traurige Realität:
- Mehr als der Hälfte aller Befragten legen Wert auf regelmäßige Gesundheitsvorsorge-Untersuchungen. Doch nur ein Viertel lässt ihr Gehör routinemäßig prüfen.
- Fast 3/4 (73%) machen regelmäßig, einmal im Jahr oder öfter, bzw. gelegentlich, also alle 1-3 Jahre, einen Sehtest. Das zeigt, wie wichtig den Menschen ihr Sehvermögen ist. Und wie unwichtig ihnen im Vergleich dazu das Hören scheint.
- Ähnlich die Zahlen für Herz-Kreislauf-Parameter. 77% messen ihren Blutdruck regelmäßig oder gelegentlich, 68% lassen ihren Cholesterinspiegel messen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist also für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sensibilisiert.
- Auffallend ist, dass die Zahl derer, die (fast) noch nie Hörtests gemacht hat, fast gleich hoch ist (3 von 4).
- Besonders viele jüngere Erwachsene (18-24 Jahre) ließen noch nie ihr Gehör prüfen (29%).
Weltweite Umfrage deckt vernachlässigtes Gehör auf
„Beim Hören geht es nicht nur um Schall. Hören ist das Tor zur Kommunikation, zur Musik, zu emotionalen Bindungen mit unserer Familie und unseren Freunden“, betont Dr. Patrick D’Haese, Director of Awareness & Public Affairs bei MED-EL. Angesichts der jüngsten Erkenntnisse und dem mangelnden Bewusstsein für Hörtests im Vergleich zu anderen Bereichen der Gesundheitsvorsorge erklärt er, warum Hörtests für die Gesundheit so wichtig sind. „Je früher ein Hörverlust erkannt wird, desto schneller und erfolgreicher können Betroffene behandelt werden. Jeder Mensch sollte sich im Klaren sein, dass das Hören gleich wichtig ist wie das Sehen.“
Trends in der Hörvorsorge nach Alter und Region
Die Untersuchung ergab deutliche demographische Unterschiede bei der Testhäufigkeit. Am seltensten ließ sich die jüngste Gruppe (18-24 Jahre) testen. Das stimmt insofern bedenklich, als laut WHO über 1 Milliarde junger Erwachsener Gefahr laufen, aufgrund von schädlichen Hörpraktiken eine dauerhafte – vermeidbare – Schwerhörigkeit zu erleiden. Bei der ältesten Gruppe (55+) war der Anteil jener, die ihr Gehör regelmäßig, also ein Mal pro Jahr oder öfter, prüfen lassen, mit 26% am höchsten. Das ist dennoch nur jeder Vierte. Es besteht also dringender Handlungsbedarf für mehr Bewusstseinsbildung und Aufklärung, welche Folgen Hörverlust im Alter haben kann.
Es zeigten sich des Weiteren große geographische Schwankungen bei jenen Befragten, die noch nie einen Hörtest gemacht hatten. Die Negativliste führen dabei Kenia (34%), Mexiko (31%) und Italien (28%) an. Das lässt auf einen erschwerten Zugang zu Gesundheitseinrichtungen bzw. ein geringes Bewusstsein für die Wichtigkeit von Hörtests in diesen Ländern rückschließen. Kolumbien hat mit nur 14%, die noch nie einen Hörtest machten, übrigens die Nase vorn.