In der Akademie für Hörakustik (afh) am Campus Hörakustik in Lübeck trainieren Nachwuchskräfte des Hörakustiker-Handwerks seit diesem Jahr das Entfernen von Cerumen (umgangssprachlich Ohrenschmalz) und andere Tätigkeiten an lebensnahen Ohr-Nachbildungen mit moderner Simulationstechnik.

Als bundesweit zentrale und weltweit größte Ausbildungsstätte des Hörakustiker-Handwerks ist der Campus Hörakustik in Lübeck die erste Berufsbildungseinrichtung in Deutschland, die die in Kanada entwickelten Hightech-Ohrsimulatoren im Unterricht einsetzt. Die Technologie wurde vom Programm „Digitalisierung in überbetrieblichen Bildungsstätten“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Die Innensicht des künstlichen Ohrs wird während des Übens auf einen Bildschirm nach außen übertragen. Lehrkräfte haben so die Möglichkeit, den Vorgang zu beobachten und bei Bedarf korrigierend einzugreifen. In den ersten Vorbereitungskursen auf die Meisterprüfung an der Akademie für Hörakustik bereichern die „smarten Ohren“ bereits den Unterricht. Ihr Einsatz soll ebenfalls in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Rahmen der dualen Ausbildung erprobt werden.

„Mit der Einbindung dieser modernen Simulationstechnik in den Unterricht unterstreicht der Campus Hörakustik einmal mehr seine Rolle als zentrales Kompetenzzentrum der Hörakustik in Deutschland und setzt fortlaufend Maßstäbe für Aus- und Weiterbildung im In- und Ausland“, erklärt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).