Eine neu veröffentlichte Studie hat maßgebliche Unterschiede in der Gehirnaktivität und Konnektivität zwischen Menschen mit lärmbedingtem Hörverlust und Menschen mit normalem Hörvermögen festgestellt.

Lärmbedingter Hörverlust ist eine häufige Form von Schallempfindungsschwerhörigkeit, die durch wiederholte Exposition gegenüber lauten Geräuschen im Laufe der Zeit verursacht wird.

An der Studie nahmen 89 Männer teil, bei denen lärmbedingter Hörverlust diagnostiziert wurde oder bei denen ein hohes Risiko dafür bestand, sowie 89 Männer mit normalem Hörvermögen als Kontrollgruppe. Bei allen Probanden wurden fortgeschrittene bildgebende Untersuchungen des Gehirns durchgeführt, die als Fluordesoxyglucose (FDG)-Positronenemissionstomographie/Computertomographie (PET/CT) bezeichnet werden. Dieser Scan kann subtile Veränderungen in der Aktivität und den Verbindungen von Gehirnzellen erkennen, indem er die Muster des Glukosestoffwechsels im Gehirn kartiert.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten Probanden mit lärmbedingtem Hörverlust eine verminderte Gehirnaktivität in Bereichen, die mit der Verarbeitung von Geräuschen und Sprache zusammenhängen, einschließlich der Insularegionen und des rechten oberen Schläfengyrus. Die Insula spielt verschiedene Rollen beim Hören, Sprechen, Fühlen und Erkennen. Der rechte Gyrus temporalis superior ist auf die Hör- und Sprachintegration spezialisiert.

Zusätzlich zu Veränderungen in bestimmten Gehirnregionen zeigten Personen mit lärmbedingten Hörverlust eine allgemeine Störung der metabolischen Konnektivität – der koordinierten Aktivität zwischen verschiedenen Bereichen des Gehirns. Sie hatten im Vergleich zu normalhörenden Personen eine verminderte Stärke und Effizienz sowohl der lokalen als auch der globalen Gehirnnetzwerke.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die verminderte Gehirnaktivität und Konnektivität mit der beim lärminduziertem Hörverlust beobachteten beeinträchtigten Hörfunktion zusammenhängen. Diese Veränderungen ähneln auch denen, die bei anderen Schallempfindungsschwerhörigkeiten auftreten, was auf gemeinsame zugrunde liegende Mechanismen schließen lässt.

„Nach unserem Kenntnisstand ist dies die erste Studie mit FDG-PET-Bildgebung, die sich speziell auf lärmbedingten Hörverlust konzentriert. Die verminderte Konnektivität in Sprach- und Sprachregionen könnte erklären, warum Menschen mit lärminduziertem Hörverlust Schwierigkeiten mit der Kommunikation haben, selbst wenn sie Hörgeräte tragen.“

Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um festzustellen, ob diese Gehirnveränderungen durch eine frühzeitige Behandlung des Hörverlusts rückgängig gemacht werden können, indem die Belastung durch laute Geräusche vermieden wird. Darüber hinaus fehlten der Studie kognitive Testergebnisse oder MRT-Scans zum Vergleich zwischen den Probanden.

Dennoch erweitert diese Entdeckung unser Verständnis von lärmbedingtem Hörverlust um einen bedeutenden neuen Aspekt, der über herkömmliche Hörtests hinausgeht. Die Ergebnisse unterstreichen, dass lärminduzierter Hörverlust nicht nur auf Innenohrschäden beschränkt ist; er ist auch mit tiefgreifenderen neurologischen Auswirkungen verbunden.

Die Forschung beleuchtet diese subtilen Gehirnveränderungen und verdeutlicht die Dringlichkeit für Einzelpersonen und Arbeitgeber, dem Gehörschutz Vorrang einzuräumen, um einen irreversiblen Hörverlust zu verhindern.

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