Dr. Pascale Sandmann ist zur Professorin für Klinische Audiologie an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg berufen worden. Gleichzeitig übernimmt sie am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg die Leitung des Funktionsbereichs Audiologie an der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

„Wir freuen uns, dass wir mit Pascale Sandmann eine hochqualifizierte Audiologin gewinnen konnten, die wissenschaftliche Forschung und Patientenversorgung rund um das Thema Hören miteinander verknüpft“, sagt Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften.

„Unser Ziel ist medizinische Exzellenz durch die unmittelbare Umsetzung universitärer Erkenntnisse in die klinische Praxis für die bestmögliche Behandlung unserer Patienten. Wir sind davon überzeugt, dass Prof. Dr. Pascale Sandmann diesen gegenseitigen Austausch durch ihre hervorragende Expertise weiter intensivieren wird“, unterstreicht Dr. Alexander Poppinga, Vorstand des Evangelischen Krankenhauses Oldenburg.

Nach einem Studium der Zoologie und Neuropsychologie an der Universität Zürich (Schweiz) promovierte Sandmann 2009 am dortigen Lehrstuhl für Neuropsychologie. Ab 2010 war sie zunächst in der Abteilung Neuropsychologie von Prof. Dr. Stefan Debener an der Universität Oldenburg tätig und übernahm drei Jahre später im Rahmen des Exzellenzclusters „Hearing4all“ die Juniorprofessur „Audiologische Diagnostik“ an der Medizinischen Hochschule Hannover. 2015 wechselte die gebürtige Schweizerin nach Köln – zunächst als akademische Audiologin an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde. 2021 habilitierte sie sich an der Universität Köln im Fach „Audiologie“ und übernahm im selben Jahr die Leitung der Audiologie und Pädaudiologie sowie die audiologische Leitung des Cochlear- Implant-Zentrums Köln.

Sandmann ist unter anderem spezialisiert auf objektive Audiometrie, also Methoden, mit denen sich das Hörvermögen jenseits von subjektiven Hörtests messen lässt. Sie kommen zum Beispiel zum Einsatz, wenn Menschen nicht aktiv an Hörtests teilnehmen können. Zu solchen objektiven Methoden gehören etwa die Hirnstammaudiometrie, mit der die Verarbeitung von akustischen Reizen im Hörnerv und im Hirnstamm untersucht und dadurch die Hörschwelle abgeschätzt werden kann. Außerdem forscht die Audiologin an Methoden, mit denen sich das Hörvermögen und Sprachverstehen von Cochlear-Implantat-Nutzenden prüfen lässt. Sandmann interessiert sich darüber hinaus für die Prozesse, die im Gehirn stattfinden und untersucht, wie sich Nervenzellen der Hirnrinde verändern, wenn Menschen Implantate bekommen, die ihnen beim Hören helfen.