Im Rahmen seiner Direct-to-Consumer-Strategie hat Sonova in Australien jüngst Hörgeräte namens HelloGo eingeführt. Die neuen Hörgeräte sind Bluetooth-Geräte mit wiederaufladbarem Empfänger im Gehörgang und können für 1.599 australische Dollar erworben werden.

Die Vertriebsstrategie

Zwar handelt es sich bei HelloGo um einen direkten Vertriebsansatz. Jeder kann die Hörgeräte mit der dazugehörigen App selbst programmieren. Wer diese Aufgabe jedoch lieber einen Hörakustiker überlässt, der kann für 250 Doller das Pro-Service-Paket erwerben.

Das hybride Vertriebsmodell ergibt sowohl für den Endkunden als auch für Sonova selbst Sinn: Der Endverbraucher erhält – sofern notwendig – den gewohnten Service vom Hörakustiker. Sonova selbst bietet sich die Möglichkeit in den begehrlichen Einzelhandel einzusteigen.

Folgende Leistungen sind im Pro-Service-Paket enthalten:

  • Ein persönliches Beratungsgespräch mit einem Hörakustiker
  • Die individuelle Programmierung der Geräte durch einen Hörakustiker
  • Weitere Dienstleistungen können sein: Ohruntersuchungen, Hörtests, persönliches Coaching

Die HelloGo Hörgeräte

Bei den HelloGo Hörgeräten handelt es sich um wiederaufladbare RIC-Systeme. Vom Konzept her sind sie ähnlich, wie die Styletto-Hörgeräte von Signia. Sie sind lang und schlank und haben einen Schalter auf der oberen Rückseite. Laut Herstellerangaben hält die Batterie mit einer vollen Ladung bis zu 16 Stunden.

Die HelloGo Hörgeräte sind mit der gleichen Bluetooth-Technologie ausgestattet, wie alle anderen Sonova Produkte auch. Grundsätzlich lassen sich die Hörgeräte mit jedem Bluetooth-fähigem Gerät verbinden, das Audiostreaming unterstützt.

Die HelloGo App

Die App ist das Herzstück des Systems. Beim ersten Öffnen und Verbinden mit den Geräten führt die App  durch den Prozess zur Erstellung des persönliches Klangprofil. Danach können mit der App die Lautstärke, die Programme (Voreinstellungen für verschiedene Situationen) und weitere Einstellungen an den Geräten vorgenommen werden.

Die Zukunft des Hörgeräte-Vertriebs

Nach der Zulassung erster OTC-Hörgeräte in den USA ist das ein weiterer Schritt in Richtung der Liberalisierung des Hörgeräte-Markts. Die Hörgeräte-Hersteller tun gut daran, frühzeitig auf diesen Zug aufzuspringen und sich zu positionieren. Es bleibt abzuwarten, ob und wann sich diese Entwicklung auch in Deutschland durchsetzt.