Die Probleme mit Implantaten des Hörgeräteherstellers Sonova sollen größer sein als bislang bekannt.

Laut einem Bericht der „NZZ am Sonntag“ müssen hunderte Personen ein zweites Mal operiert werden. Betroffen seien Träger zweier Modelle an Cochlea-Implantaten des amerikanischen Tochterunternehmens Advanced Bionics seien.

Sonova rief die Produkte mit dem Namen HiRes Ultra und Ultra 3D schon im Februar 2020 zurück. Damals liess das Unternehmen verlauten, dass bei weniger als 0,5 Prozent der Patienten eine erneute Implantation nötig geworden sei.

Laut den Recherchen der Neuen Züricher Zeitung dürfte die Ausfallrate der Modelle inzwischen aber sehr viel höher sein. Allein beim Deutschen Hörzentrum Hannover mussten demnach rund 30 Prozent der Implantate ersetzt werden. Ärzte dieser Einrichtung wiesen laut dem Bericht ausserdem schon im Sommer 2019 auf defekte Implantate hin – also mehrere Monate vor dem Produktrückruf.

Auch in Zürich wurden die problematischen Modelle laut dem Bericht noch wenige Wochen vor dem Rückruf implantiert. Dorothe Veraguth, leitende Ärztin am Zürcher Universitätsspital, vermutet ebenfalls, dass Advanced Bionics früher hätte kommunizieren können.