Ein buntes Fest des Sports für mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung – das sind die Special Olympics 2023 in Berlin, die Zuschauer weltweit begeistern. Auch die Akademie für Hörakustik (afh), Teil des Campus Hörakustik in Lübeck, hat ein Team zu den Special Olympics geschickt, das in Berlin rund um die Uhr im Einsatz ist. Die Hörakustiker der afh bieten dort im Rahmen des Programms „Healthy Hearing“ Hörscreenings an.
Bereits seit 2004 unterstützt der Campus Hörakustik, das zentrale Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungszentrum des Hörakustiker-Handwerks in Deutschland, bei den Nationalen Spielen. Dieses Engagement wird auf internationaler Ebene dieses Jahr fortgeführt.
„Oft wird bei Menschen eine Hörminderung erst spät erkannt und bleibt in der Folge lange Zeit unbehandelt“, sagt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). „Das Hörverstehen muss dann erst wieder erlernt werden. Das lässt sich durch raschen Ausgleich des beginnenden Hörverlustes vermeiden.“ Bei den Nationalen Spielen im letzten Jahr wurde bei 23 Prozent der rund 400 Athletinnen und Athleten, die zum Hörscreening gingen, eine Hörminderung festgestellt. „Das Ergebnis zeigt, wie sinnvoll der freiwillige Einsatz vor Ort ist“, so Schmidt weiter. „Mein Dank geht an das Team vom Campus Hörakustik, das sich hier ehrenamtlich engagiert.“
„Teil einer olympischen Veranstaltung zu sein, ist immer etwas sehr Besonderes. Mitten in Berlin fühlt man, wie die ganze Stadt mitfiebert. Das Healthy Athletes Center, in dem auch die Hörscreenings angeboten werden, wurde sehr gut angenommen“, sagt Arthur Holl, Dozent an der Akademie für Hörakustik. „Wir haben bereits ca. 500 Hörtests pro Tag durchgeführt.“
Gesundheitsprogramme für die Athletinnen und Athleten
Die Special Olympics finden erstmals in Deutschland statt. Tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger oder mehrfacher Behinderung treten in 26 Sportarten an. Eng verknüpft mit dem sportlichen Wettbewerb steht das Programm Healthy Athletes, das die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung langfristig verbessern soll – mit Angeboten ganz konkret und direkt vor Ort während der Veranstaltung. Das Programm bietet Teilnehmenden in sieben verschiedenen Gesundheitsdisziplinen kostenlose Untersuchungen, Aufklärung und Empfehlungen zur Weiterbehandlung. Dazu gehört auch die Hörgesundheit. Unter dem Namen „Healthy Hearing“ wurden seit Start des Programms 1999 weltweit bereits mehr als 2,4 Millionen Untersuchungen durchgeführt. Ein zentraler Aspekt von „Healthy Hearing“ ist die Verbesserung des Hörvermögens, da gutes Hören eine grundlegende Voraussetzung für angemessene Kommunikation und soziale Integration ist.