Das Risiko für Suizid steigt, wenn Menschen hohem Verkehrslärm ausgesetzt sind, wie jetzt eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) zeigt. Die Forscher untersuchten Daten von 5,1 Millionen Erwachsenen aus den Jahren 2001 bis 2015.

Die Ergebnisse hätten sich auch nach der Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Luftverschmutzung, Begrünungsgrad im Wohnumfeld und verschiedenen sozio-ökonomischen Daten als solide erwiesen.

„Lärm steigert die psychische Belastung und trägt zur Entstehung psychischer Erkrankungen bei“, wird Benedikt Wicki, Doktorand am Swiss TPH und Erstautor der Studie, in der Mitteilung zitiert. Dies etwa, weil durch Lärm Schlafstörungen, eine gesteigerte Stresshormonausschüttung und Veränderungen in der Hirnfunktion ausgelöst würden. „Unser Gehirn registriert Lärm als Zeichen einer potenziellen Bedrohung und aktiviert die Kampf-oder-Flucht-Reaktion“, ergänzte die Swiss-TPH-Forscherin Danielle Vienneau.

Die Studie unterstreiche, wie wichtig es sei, die gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Grünflächen in der Stadtplanung und der öffentlichen Gesundheitspolitik zu berücksichtigen, schrieben die Autoren weiter. In der Studie wurden Daten von 5,1 Millionen Menschen ab 15 Jahren aus der Swiss National Cohort aus den Jahren 2001 bis 2015 genutzt. Die Forschenden verglichen sie mit der Lärmexposition durch Verkehrsmittel wie Straßenverkehr, Eisenbahnen und Flugzeuge. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch in der Fachzeitschrift „Environmental Health Perspectives“ veröffentlicht.